Wie unmodern ist Disziplin?

DisziplinWas assoziieren Sie, wenn Sie das Wort Disziplin hören? Auch wenn ich mich heute flächendeckend unbeliebt mache, möchte ich einmal ein wichtiges Thema ansprechen, das einige bestimmt sehr ungemütlich finden. Es reicht nicht aus, zu wissen, was Sie wollen. Sie brauchen auch die entsprechende Energie und Kraft, um sich an die Umsetzung Ihrer Träume zu machen. Wenn dann mal kein so wirklich guter Tag ist, Lust und Laune fehlen, wie reagieren Sie dann darauf? Ja, Disziplin zählt zu den preußischen Tugenden und hat heute schon deshalb kein gutes Image. Dennoch mag ich betonen, wie sehr wir in einer immer verwirrenden Welt Orientierung brauchen. Und Disziplin – oder neudeutsch akzeptabler formuliert: Selbstmanagement – bietet Klarheit und Orientierung .

Was ist der Unterschied zwischen Disziplin und Zwang? Zwang kommt von außen. Disziplin zu entwickeln, beruht auf einer Wahl. Es ist eine freie Entscheidung, die aus dem eigenen Innern kommt. Echte Disziplin entsteht aus der Einsicht, dass es nötig ist, sich selbst zu regulieren. Also sich nicht von jedem Windhauch oder Regentropfen in eine Richtung beeinflussen zu lassen, in die Sie gar nicht gehen wollen. Nehmen wir ein konkretes Beispiel. Sie haben das Ziel, ein paar Pfunde loszulassen. Indem Sie diszipliniert, ohne lästige Diskussionen mit sich selbst, regelmäßig zum Training gehen, wird das anfänglich Unangenehme durch die Wiederholung zu einer Gewohnheit. Mit der Zeit wird Ihnen dann auch allein das Trainieren selbst mehr und mehr Freude bereiten.

Konfuzius (551 – 479 v. Chr.) sagt: „Der Edle verlangt alles von sich selbst. Der Primitive stellt nur Forderungen an andere.“ Eine interessante Aussage, die zum Nachdenken anregt, wie ich finde. Der weise Mann, der lange vor Christus lebte, appelliert an unsere Verantwortung. Die Verantwortung, die jeder hat: die PFLICHT, gut für sich selbst zu sorgen. Disziplin ist eine selbstbestimmte Entscheidung als Antwort auf das eigene Sein. Aber auch lebende Weise kommen zu ähnlichen Erkenntnissen wie z.B. seine Heiligkeit der Dalai Lama: „ Ein disziplinierter Geist führt zu positivem Handeln.“

Ich verstehe sehr gut, dass allein schon die Vorstellung, mehr Selbstdisziplin einzusetzen, bei vielen Angst auslöst. Wer streng erzogen und viel kontrolliert wurde und oft erlebt hat, nicht selbst wählen und bestimmen zu können, wie er seine Zeit verbringen möchte, reagiert möglicherweise allergisch auf das Wort Disziplin. Doch um den Wert von Disziplin zu erfassen, ist hilfreich, einmal die Perspektive zu wechseln. Was ist das Gegenteil von diszipliniertem Verhalten? Das Gegenteil von selbst kontrolliertem Verhalten sind: Wischi-Washi, Laissez-Faire, Pendeln, Kompensation, Nachsichtigkeit und Trainingslosigkeit.

Zur Selbstermächtigung, dem Wiederzurückerobern der persönlichen Macht über das eigene Leben, gehören meiner Meinung nach sowohl klare Ziele als auch Selbstkontrolle und Selbstdisziplin, am Ball zu bleiben.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen heute viel Klarheit und ein gutes Selbstmanagement –
mit netten Grüßen

Ihre Regine Göttert

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Diesen Text schrieb Dipl. Psych. Regine Göttert © – www.regine-goettert.de – Psychotherapie/Healing/Coaching/Spiritualität.

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