Wie Du Dich nie mehr einsam fühlst

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Wie Du für immer Deine Einsamkeitsgefühle auflöst

Immer mehr Menschen – vor allem in den Städten – leben allein. Nicht jeder tut dies wirklich freiwillig. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die meisten, die alleine leben, mehr oder weniger etwas vermissen: Gesellschaft, Familie, Partner, Kinder, Freunde oder ein Haustier, falls sich das nicht einrichten lässt. Viele fühlen sich einsam. Der Wunsch nach einem gut passenden Lebensgefährten steht an erster Stelle und ist (dank medialer Bewerbung) weit verbreitet.

Diejenigen hingegen, die in einer engen Partnerschaft leben und Familie haben, wünschen sich immer mal wieder genau das Gegenteil. Sie träumen davon, endlich einmal für sich zu sein und ganz ungestört ohne permanente Rücksichtnahme und Unterbrechungen den eigenen Interessen nachgehen zu können. Jetzt denkt der naive Beobachter vielleicht: Da müsste doch was zu machen sein. Es muss doch eine Lösung geben. Wäre es nicht ideal, das eine mit dem anderen so zu verbinden, dass kein Bereich zu kurz kommt – weder das Alleinsein noch die Geselligkeit?

Einsamkeitsgefühle kommen nicht vom Alleinsein

Ein weit verbreiteter und sich hartnäckig haltender Irrtum ist, zu glauben, es hänge in erster Linie von den Umständen und der Umgebung ab, wie Du Dich fühlst. Natürlich hat die Situation aufs Befinden Einfluss. Doch kann sich jemand z.B. in einem Großraumbüro umgeben von vielen Menschen allein bzw. einsam fühlen.

Wie Du Dich fühlst, hängt davon ab, womit Du Dich verbunden fühlst

Es ist weniger von physischen Tatsachen abhängig, sondern viel mehr von Deiner emotionalen Wahrnehmung, ob Du Dich allein oder wohl und geborgen in Deiner Haut fühlst. Wer in sich selbst keine gute Verbindung zu seinem Inneren spürt, fühlt sich unverbunden, abgetrennt, allein und einsam. Diese Wahrheit ist so unbeliebt, dass sie gern unter den Teppich gekehrt wird.

Korrekterweise sollten wir auch sprachlich genauer unterscheiden: Das Adjektiv ‚allein‘ meint, wirklich allein in einem Raum zu sein oder allein zu einer Veranstaltung zu gehen. Das Wort ‚einsam‘ beschreibt ein Gefühl. Gemeint ist in diesem Fall, keine Verbindung zu anderen, sich selbst, zur Natur, einem lieben Menschen oder Tieren wahrnehmen zu können. Zumindest nicht in diesem Moment, in dem das Einsamkeitsgefühl die Oberhand gewinnt. Wenn Du z.B. in einer Gruppe von Menschen bist und Dich mit Deinen Aussagen oder Anliegen von den anderen weder gesehen noch verstanden fühlst, könntest Du Dich einsam fühlen, ohne tatsächlich allein zu sein.

Dich einsam zu fühlen, hat nichts damit zu tun, ob jemand bei Dir ist

Um diese Wahrheit zu vertuschen, gibt es natürlich viele häufig angewandte Mittel. Einsamkeitsgefühle können durch alle möglichen Arten von Ablenkungen und Beschäftigungstherapien verdrängt und unterdrückt werden. Wenn Du Dich z.B. dabei ertappst, das Alleinsein zu vermeiden, ist dies ein guter Zeitpunkt, Dir einmal darüber Gedanken zu machen bzw. ganz ehrlich zu Dir zu sein. Am besten fragst Du Dich offen und ehrlich, was Du da machst und warum das denn so geschieht. Warum muss z.B. immer Musik an sein, wenn Du zuhause bist? Oder warum läuft so oft der Fernseher? Denn das bedeutet jedes Mal, dass weder Deine Ohren zur Ruhe kommen können noch Dein Geist bei Dir selbst sein kann.

Weshalb erscheint es Dir nötig, Dich möglichst häufig zu verabreden, bei jedem Event teilzunehmen oder stets beschäftigt zu sein? Ist es für Dich wirklich sinnvoll, jede Einladung Deiner Verwandtschaft oder aus dem Freundeskreis anzunehmen, überall dabei zu sein und alles mitzumachen? Wenn Du beginnst, alles zu hinterfragen, fragst Du Dich vielleicht auch, was hinter dem Karrierewunsch steckt? Wofür soll es eigentlich letztendlich gut sein?

Was ist das beste Mittel gegen Einsamkeit?

Möglicherweise errätst Du das nicht. Das allerbeste Mittel gegen Einsamkeit ist das Alleinsein. „Oh, das kann doch nicht sein,“ denkst Du nun bestimmt. Ja, doch, genau so ist es. Wer bereit ist, Zeit mit sich allein zu verbringen, begegnet sich selbst und wird diese innere Verbindung mit sich neu entdecken, sein Inneres finden und die Beziehung mit sich selbst vertiefen. Selbstverständlich ist gemeint, sich in dieser Zeit des mit sich allein Seins nicht durch Beschallung, Aktivitäten und Beschäftigungen jedweder Art von sich abzulenken.

Du kannst Dich z.B. einmal zur Abwechslung mit Dir verabreden, wie Du Dich mit einer guten Freundin oder Deinem besten Freund verabreden würdest. Dann kannst Du Dich ganz bequem mit Dir hinsetzen und Dir in einer offenen, zugewandt liebevollen Haltung zuhören. Es ist absolut spannend, auf Dich einzugehen, wie Du es bei einen lieben Freund tun würdest. Du fragst Dich danach, wie es Dir geht, fragst nach Deinem aktuellen Bedürfnis und machst Dich daran, es Dir zu erfüllen.

Auf diese Weise lernst Du Dich selbst immer besser kennen und schätzt Dich selbst als Gesellschaft, die Dir richtig gut tut. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir versichern, dass es wirklich eine sehr beglückende Erfahrung ist, niemanden mehr zu brauchen und Dich mit Dir selbst pudelwohl zu fühlen. Es hat etwas Erlösendes, niemandem mehr hinterherzulaufen, unabhängig zu sein und Dich selbst als Deinen wertvollsten Schatz zu erkennen.

Wenn Du allein bist, siehst Du alles wie durch das Brennglas einer Lupe

Alles wird größer und leichter zu erkennen: Dein wunderbares, schönes Sein! Du nimmst Deine Besonderheit, Deine Schönheit und Dein Lebendigsein natürlich auch im Kontakt mit anderen wahr. Doch wenn Deine innere Verbindung zu Dir noch nicht so stark ist, bist Du leicht irritierbar. Deine Selbstwahrnehmung ist durch äußere Einflüsse verfärbt und beeinflusst. Die Charaktere der anderen Menschen, ihre Erwartungen, Ansprüche und Bewertungen lassen in Dir ein verfremdetes oder gar falsches Bild von Dir erscheinen. Bei vielen Menschen ist der Wunsch, vom Gegenüber gemocht zu werden, viel zu groß, um Du selbst zu sein. Es kommt dazu, zu übertriebener Hilfsbereitschaft manipuliert zu werden, wenn man geliebt werden möchte. Oder im Gegenteil: Um sich überlegen fühlen zu können, werden andere degradiert, abgewertet und schlecht gemacht.

Gesellschaftlich ist das Alleinsein noch nicht wirklich akzeptiert

Heute ist es zwar sehr gut möglich, allein lebend zu überleben. Doch ein gutes Image hat das Single-Dasein deshalb noch lange nicht. Sein eigenes Ding zu machen, erscheint irgendwie immer noch etwas suspekt – entweder Dir selbst oder Deinem Umfeld. Wenn überhaupt wird es den Männern noch eher eingeräumt als den Frauen. Der Mann als allein Lebender wird als selbständig, stark, autonom, freiheitsliebend und unabhängig gesehen. Eine Frau ist schon eher seltsam, eigensinnig, kompliziert, nicht attraktiv oder nicht anpassungsfähig genug und hat eben keinen abgekriegt. Irgendetwas scheint da nicht zu stimmen? Natürlich wird dies alles nur hinter vorgehaltener Hand diskutiert.

Auch wenn das Alleinleben gesellschaftlich (noch) nicht sonderlich gewertschätzt wird, halte ich es für hilfreich, wenn Deine Ziele Persönlichkeitsentwicklung, Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung sind. Es soll nicht für immer sein. Doch gibt es keinen Grund, solch eine Lebensphase zu fürchten: Eine Phase, in der Du es Dir erlaubst, all Deine Kraft, Energie und Liebe Dir SELBST zukommen zu lassen.

In diesem Sinn wünsche ich Dir vitalisierende Frühlingsfrische und viel Erfolg bei Deinem Selbstwerdungsprozess.

Mit sonnigen Grüßen

Deine Regine Göttert

Praxis für Psychotherapie & Coaching, 50935 Köln-Lindenthal, Tel.: 0221-465929, www.regine-goettert.de, kontakt@regine-goettert.de

Eure Regine Göttert

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Diesen Text schrieb Dipl. Psych. Regine Göttert © – www.regine-goettert.de – Psychotherapie/Coaching/Spiritualität.

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