Was das Kiefergelenk mit Psychologie zu tun hat?

Schon unsere Umgangssprache macht auf die Zusammenhänge zwischen einem festgehaltenen und angespannten Kiefer und psychischen Problemen aufmerksam. Z.B. ist jemand, der sich hartnäckig über alle Widerstände und Grenzen hinwegsetzt, verbissen. Manche Menschen sind von der inneren Haltung „Augen zu und durch“ beeinflusst und beißen sich durch. Andere könnten negative Nachrichten zähneknirschend aufnehmen oder Misserfolgserlebnisse zerknirscht wegstecken. Bei Schmerzen haben Sie bestimmt schon gelegentlich den Rat erhalten: „Da musst du eben die Zähne zusammenbeißen“.

Im ganzen Körper, aber gerade im Kopfbereich hängt alles mit allem zusammen. Eine verspannte Kiefermuskulatur kann Kopf-, Nacken- und Schulterschmerzen verursachen oder der Auslöser von Tinnitus sein. Stress, Erfolgsdruck, Sorgen oder Ärger können dazu führen, dass wir, ohne uns dessen bewusst zu sein, anhaltend die Zähne zusammenbeißen und auch in der Nacht nicht wirklich loslassen.

Lockern Sie jetzt oder bei der nächstbesten Gelegenheit Ihre Kiefergelenke und Ihre Kiefermuskulatur. Gönnen Sie sich ein paar tiefe Atemzüge. Richten Sie sich im Rücken auf und strecken Sie den Nacken. Legen Sie beide Mittelfinger auf die Muskeln unterhalb der Schläfen vor den Ohrläppchen und massieren Sie diese Region mit den Fingerkuppen bei leicht geöffnetem Mund. Ertasten und erkunden Sie die Kiefermuskeln, variieren Sie den Druck und lassen Sie sich mehrere Minuten Zeit. Spüren sie nach und genießen Sie die Entspannung im Kiefer, im Gesicht, im Nacken und im ganzen Körper.

Schenken Sie auch Ihren angespannten Muskeln die liebevolle Aufmerksamkeit, die sie verdient haben. Schenken Sie sich das beglückende Gefühl, entspannt zu sein – auch im Kieferbereich.

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