Lets talk about Sex Baby

Lets talk about Sex Baby

Heute werfen wir einen Blick hinter die Kulissen des Liebeslebens in Partnerschaften. Welche Art von Beziehung erfüllt Dich? Wie viel Nähe verträgst Du und wieviel Distanz brauchst Du? Wenn Du magst, schauen wir uns einmal zusammen die Muster an, mit denen wahre Intimität unbewusst verunmöglicht wird.

Für Menschen mit ungeheilten emotionalen Verletzungen – und mal ganz ehrlich, wer ist nicht davon betroffen??? – ist es eine besondere Herausforderung andere überhaupt an sich heranzulassen und sich auf der Herzebene zu öffnen. Deshalb scheinen viele Partnerschaften von dem Motto: „Nicht mit Dir und nicht ohne Dich“, was ja ein unlösbares Dilemma ist, bestimmt zu sein. Dem liegen zwei hauptsächliche Schwierigkeiten zugrunde:

Zum einen ist die eigene innere Verbindung zu sich SELBST so geschwächt, dass man sich selbst nicht gut spürt, seine eigenen Grenzen nicht rechtzeitig genug wahrnimmt und versäumt, angemessene Grenzen zu setzen. Zum anderen ist das eigene Wertigkeitsgefühl irritiert und dadurch abhängig von der Bestätigung durch Leistungserfolge oder positives Feedback der Mitmenschen. Häufig macht sich dann jemand Gedanken darüber, was andere wohl von ihm denken, erwarten und wollen und ist sehr darum bemüht, diese tatsächlichen oder vorgestellten Erwartungen zu erfüllen.

Um erneute Verletzungen zu vermeiden, bleiben Beziehungen und Sexualität, wenn sie überhaupt gelebt werden, eher oberflächlich. Heute möchte ich 4 Muster ansprechen, die aufschlüsseln, wie das verletzte innere Kind dafür sorgt, dass echte Nähe, die nähren würde, nicht entstehen kann. Das geschieht natürlich unbewusst in der Absicht, sich gut zu schützen, und bereitet allen Beteiligten jede Menge Stress.

1. Der verwirrte Stil

Hier wird sich im anderen verloren. Ich suche mir jemand, zu dem ich aufschauen kann, der Verantwortung übernimmt, den ich bewundern kann und der mich von meinen Ängsten befreit, weil er so stark ist. Dafür bin ich bereit, meine eigene Macht abzugeben, mich selbst zu erniedrigen und mich anzupassen. Der Partner wird idealisiert und erhält mehr oder weniger ohne zu überprüfen, wohin das dann führt, Zugang zum eigenen inneren Heiligtum. Die Abläufe sind den meisten ja vertraut: Nach der Erhöhung der/des Geliebten folgen Enttäuschungen, Desillusionierung und nicht selten die Entwertung. Ich fühle mich verärgert, getäuscht und verraten.

2. Der isolierte Stil

In diesem Beziehungskonstrukt verhalten sich beide Partner sehr distanziert, kühl und abgeklärt. Das verletzte innere Kind lebt hinter der Schutzmauer und motiviert dazu, sich stark zurückzuziehen. Die Angst vor Intimität wird abgewehrt, indem ich im realen Kontakt gar nicht richtig präsent bin. Das führt mit der Zeit dazu, sich einsam in der Zweisamkeit zu fühlen und unter Kontaktmangel und Versagensgefühlen zu leiden.

3. Der hysterische Stil

Hier dominieren Intensität und Drama, die mit großer Leidenschaft inszeniert werden, wobei echte Nähe und Tiefe fehlen. Beide Beziehungspartner haben starke Ängste und fühlen sich in sich selbst nicht zuhause. Trotz großen Misstrauens sind die Nähewünsche sehr ausgeprägt. Die übertrieben hohen Erwartungen und Ansprüche an den anderen werden manipulativ durchzusetzen versucht. Die Partnerschaft ist von Machtspielen bestimmt. ‚Tust Du nicht, was ich will, mach ich Dir die Hölle heiß, bin beleidigt, wütend und drohe mit dem Schlimmsten.‘ So entsteht ein ständiges Reizklima von sich angegriffen fühlen und Gegenwehr. Wie in einem Karussell, das sich immer schneller dreht, wechseln Verletzen und Verletztwerden miteinander ab. Wenn keinerlei Kraft und Energie mehr bestehen, diese Spiele fortzuführen, bleibt jeder allein zurück und fühlt sich unverstanden, ungeliebt und verraten.

4. Der Machtstil

Beim Machtstil geht es um Besitz und Kontrolle. Die eigene Berührbarkeit und Verletzlichkeit wird durch Machtausübung abzuwehren versucht. Die Grenzen und Rollen sind Starr. Mit Schaffen von Distanz und anderen Erniedrigungsspielen werden echte Nähe und sich öffnen verhindert. Wenn jemand in die Rolle des Retters und Helfers geht , ist das auch eine Variante des Machtspiels. Denn coabhängig werde ich, um mich nicht mit meinen eigenen Themen auseinandersetzen zu brauchen, da ich völlig von den Fürsorgeaufgaben in Anspruch genommen bin.

Diese 4 Muster sind ein Versuch, zu erklären, wie wir uns unbewusst davor schützen, wieder verletzt zu werden. Wenn wir besser verstehen, warum wir uns vordergründig in guter Absicht letztendlich jedoch selbstschädigend verhalten, können wir uns viel effektiver motivieren, etwas zu verändern. Helfen kann nur, die unbewussten Strukturen, die manchmal endlos ausagiert und wiederholt werden, aufzudecken und sich den Verletzungen des inneren Kindes zu stellen. Sonst bleibt ein echter, offener, ehrlicher Austausch und ein Kontakt, bei dem sich beide nach einer Begegnung, genährt und bereichert fühlen, verwehrt.

Die zum SELBSTschutz aufgebauten, undurchdringlichen Mauern verhindern das freie fließen der Gefühle. Ohne diese emotionale Tiefe bleibt die Sexualität auf die körperliche Ebene begrenzt, was – vor allem für die meisten Frauen – nicht wirklich erfüllend ist.

Wenn wir verstehen, was da tatsächlich passiert, wächst der Wunsch nach Gesundsein und Heilung. Aus begrenzenden Rollen, Abhängigkeiten, Leistungsdruck und Sucht nach Anerkennung aussteigen zu können, macht möglich, die wahren Qualitäten des Menschseins auch wirklich selbst zu erleben.

Letztendlich dreht sich alles ums Herz: Meine innere Verbindung zu mir SELBST – ein Lebensgefühl, des bei sich AngekommenSEINS: Mich im eigenen Inneren, in meinem wahren Zuhause wohl zu fühlen.

Das war jetzt viel Theorie. Ich finde das manchmal aufschlussreich und bin gespannt, wie es Euch damit geht. Deshalb freue mich über Euer Feedback und auf Eure Fragen.

Mit besten Wünschen

Eure Regine Göttert

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Diesen Text schrieb Dipl. Psych. Regine Göttert © – www.regine-goettert.de – Psychotherapie/Coaching/Spiritualität.

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