Von Menschen, die Ihnen nicht gut tun, können sie sich fernhalten: Am besten physisch, aber auch mental und emotional kann Abstand der erste Schritt in die richtige Richtung und Beginn einer Lösung sein. Doch wenn das negative Element im eigenen Kopf sitzt und es ein eigener Persönlichkeitsanteil ist, der miese Kommentare abliefert, ist es schon schwieriger, auszuweichen. Das wenig erbauliche, innere Geplapper ist dann häufiger da, als einem lieb ist, was sehr unangenehm sein kann und manchmal geradezu demoralisierend wirkt. Wenn Sie einen lauten, inneren Kritiker haben, nehmen Sie ihn überall hin mit. Egal wohin Sie gehen und was Sie tun: Er ist bei Ihnen, mischt sich in alles ein und kann sich wie ein zweites Ich in jeder Situation kritisierend zu Wort melden.
Manche Menschen fühlen sich so beeinträchtigt durch abwertende oder entwertende Äußerungen des inneren Miesmachers, dass sie gar nicht mehr gut unterscheiden können, wer das ist, der da seine Meinung kundtut. Bin ich das jetzt oder ist es gerade der innere Kritiker, der innere Diktator, der innere Dompteur, der innere Terrorist, der innere Sadist oder wer spricht da eigentlich?
Wenn Sie sich solche Fragen stellen, haben Sie schon einen entscheidenden Schritt geschafft, der von großem Vorteil ist. Sie bemerken, wenn Ihre eigenen Gedanken keine wertschätzenden, konstruktive Inhalte haben und stellen das in Frage. Sie vermuten bzw. erkennen, dass das nicht von Ihrem inneren Wesen, der Seele, die Sie sind, sein kann. Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass das SELBST, Ihr innerer guter Kern nie abfällige Dinge zu Ihnen sagen würde. Der selbstige Teil ist die allerbeste Version, die Sie je werden können. Dieses SELBST ist immer freundlich, wohlwollend, wertschätzend und freilassend und würde sich nicht entwertend zu Wort melden.
Nehmen wir ein Beispiel: Sie bemerken am Abend vor dem Schlafengehen in Ihrem Kopf den Gedanken: „Eigentlich hattest Du doch heute vor, Melanie auf Ihre Email zu antworten.“ Auf diesen ersten Gedanken folgen gleich weitere: „Warum hast Du das denn schon wieder nicht gemacht. Immer dauert es ewig, bis Du Kleinigkeiten erledigt. Bist Du lahmarschig. Kannst Du Dich nicht mal etwas mehr bemühen. Andere kriegen das doch auch hin;“ usw. usw. usw. usw. Wenn der Kritiker schlechte Laune hat, ist er in der Lage, anlässlich geringster Vorfälle ein riesiges Fass aufzumachen und völlig veralteten Kram ohne direkten Zusammenhang aus der Versenkung hervorzuzerren, nur um uns runter zuziehen. Denn das ist stets das Ende vom Lied: Ein schlechtes Gefühl.
Und da liegt auch „der Hund begraben“. Wer einen sehr aktiven inneren Kritiker hat, kann sich fragen, ob es in ihm möglicherweise noch unbewusste Anteile und Überzeugungen gibt, die ihm suggerieren wollen, nicht gut genug zu sein. Derartiger Glauben ist der Nährboden für diesen unfreundlichen Persönlichkeitsanteil, der ständig etwas zu kritteln und zu meckern hat.
Von dort kommen der Druck, der zu erschöpfenden Höchstleistungen anstachelt und die bohrende Unzufriedenheit, die einfach keinen inneren Frieden zulassen will, obwohl die Dinge doch eigentlich gerade gut sind, so wie sie sind.
In diesem Sinne könnten Sie das Oneway-Reiseticket für Ihren inneren Kritiker während einer Auseinandersetzung mit Ihren unbewussten Überzeugungen finden.
Ich wünsche Ihnen von Herzen einen glücklichen Tag und sende sonnige Grüße
Ihre Regine Göttert
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Diesen Text schrieb Dipl. Psych. Regine Göttert © – www.regine-goettert.de – Psychotherapie/Coaching/Spiritualität.
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