Über das Thema ‚Dankbarkeit‘ ließe sich auch ein ganzes Buch schreiben. Heute soll es erst einmal ein Artikel mit einigen Impulsen werden. Zum Einstieg mag ich Ihnen ein paar Fragen stellen:
Was ist eigentlich Dankbarkeit?
Wie oft fühlen Sie sich dankbar?
Wofür sind Sie dankbar?
Wofür erwarten Sie Dankbarkeit?
Von wem?
Ist es angeboren, Dankbarkeit zu fühlen?
Haben Sie es erlernt und wenn ja, von wem?
Dankbarkeit ist ein positives Gefühl oder eine Gesinnung, die aus Freude entsteht. Dazu gehört auch das Bedürfnis, sich erkenntlich zeigen zu wollen für das Gute, das empfangen wurde. Das Schöne, Gute, Dankenswerte können Dinge, Sachen, Lebewesen, Hilfeleistungen oder auch schöne Erlebnisse bzw. die Vielfalt von alldem sein. Der Dankbare, – derjenige, der Dankbarkeit empfindet, – lobt die Gabe und hat das Bedürfnis, etwas zurückzugeben.
„Dank ist das kürzeste Gebet“, sagen die einen. Oder „nur ein Liebender kann danken“, die anderen. Liebe und Dankbarkeit werden für die größten und wichtigsten Kräfte im Leben gehalten. Eine indianische Weisheit besagt: „Im Leben eines Indianers gibt es keine schlechten Tage. Auch wenn die Zeiten noch so schwierig sind. Jeder Tag ist gut. Weil Du am Leben bist, ist jeder Tag gut!“
Meiner Meinung nach ist es natürlich und uns von unserer Natur als Menschen mitgegeben, Dank zu empfinden. Dankbarkeitsgefühle stellen sich von SELBST ein, wenn Sie sich sehr freuen oder etwas besonders Angenehmes erleben. Den Rest halte ich für Erziehung und von der Kultur beeinflusst. Also das, worüber Sie sich freuen, wie häufig und wie intensiv.
Mit großer Überraschung beobachte ich immer wieder auf meinen Reisen, wie zufrieden, fröhlich und dankerfüllt Menschen in anderen Ländern leben. Ohne große materielle Mittel, den ganzen Tag unter fragwürdigen Bedingungen mit anstrengenden Dingen beschäftigt, sind sie in der Lage, sich am Leben zu erfreuen und fühlen sich dankbar. Haben sie das von ihren Eltern gelernt? Ich denke schon. Z.B. in Thailand, was ja auch als ‚Land des Lächelns‘ bezeichnet wird, werden das Danken, – was ja auch eine Art des Gebens ist, – sehr groß geschrieben. Wenn Sie es hier in Köln z.B. in einem Lokal wagen, kein Trinkgeld zu geben, ist Ihnen ein skeptisch-mürrischer Blick sicher. In Thailand hingegen wurden wir (außerhalb der Touristenhochburgen) immer – frei von Erwartungen an irgendetwas – mit Dank behandelt, einfach weil wir als Gäste gekommen waren.
Ich frage mich von daher, ob wir hier in unserer sogenannten hochzivilisierten Welt lernen, undankbar zu sein. Lernen wir hohe Ansprüche zu stellen, hohe Erwartungen zu haben und mit Dank, Anerkennung und Loben eher zurückhaltend umzugehen?
Wenn nun Ihr Ziel ist, sich dankbarer zu fühlen, – was ohne Frage ein sehr lohnenswertes Ziel ist, da sich dankbar zu fühlen, ein großes Glück ist – was können Sie tun? Im Artikel über „Kosmisches Bewusstsein“ habe ich schon darauf hingewiesen, dass nichts selbstverständlich ist. Morgens aufzuwachen, einen neuen Tag vor sich zu haben, ein Leben als Mensch geschenkt bekommen zu haben und am LEBEN zu sein; das allein sind schon entscheidende Gründe, sich dankbar zu fühlen.
Das Empfinden von Dankbarkeit können Sie intensivieren, indem Sie bewusst Anerkennung und Lob aussprechen für das, was unmittelbar vor Ihren Augen ist. An einem kalten Tag z.B. die Möglichkeit zu heizen, beim Duschen das warme Wasser, das köstliche Getränk am Morgen, Ihr Frühstück, Ihre Kleidung, usw., um nur ein paar Basics zu nennen. Jetzt fällt mir sogar ein Kirchenlied aus Kindertagen ein: „Danke für diesen guten Morgen“. Es enthält auch einige Anregungen für Dank.
Alle Religionen ermuntern und ermutigen ihre Gläubigen, Gott im Alltag und in allen Lebenslagen zu danken. Dem Dankbaren wird noch mehr gegeben. Dankbarkeit für erhaltene Geschenke ist die beste Garantie dafür, auch in Zukunft die Fülle des Lebens geschenkt zu bekommen. Ich finde das auch leicht nachvollziehbar. Mir macht das Beschenken von Menschen, die sich über ein Geschenk freuen und ihre Freude zeigen, viel mehr Spaß, als Nichtbeachtung oder gar Gemäkel zu ernten.
William Blake formulierte es im 18. Jahrhundert so: „Dankbarkeit ist der Himmel selber. Und es könnte kein Himmel sein, gäbe es die Dankbarkeit nicht.“
Eine andere alte Weisheit unbekannter Herkunft besagt: „Dankbarkeit gehört zu den Schulden, die jeder Mensch hat, aber nur die Wenigsten tragen sie ab.“
Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich die Zeit nehmen, um sich mit dem Thema Dankbarkeit zu beschäftigen und hier einige Anregungen dazu finden. Eine dankbare Gesinnung einzunehmen, ist leicht, wenn Sie sich bewusst machen, wie sehr Sie sich über den Dank anderer freuen. „Wir sind für nichts so dankbar, wie für Dankbarkeit.“ Fragen Sie sich, wofür Sie dankbar sein können und üben Sie, sich selbst und anderen zu danken. Großzügig mit dem Danken zu sein, lohnt sich.
Hingegen in unserem Kulturkreis von anderen Dank zu erwarten, dürfte eine sichere „Anleitung zum Unglücklichsein“ sein. Davor sollte ich Sie vielleicht glatt warnen.
In diesem Sinn danke ich Ihnen herzlich fürs aufmerksame Lesen dieses Blogartikels und wünsche ich Ihnen einen von Dankbarkeit erfüllten Tag …
Ihre Regine Göttert
Abonnieren Sie den Blog, wenn es Ihnen hier gefällt.
Diesen Text schrieb Dipl. Psych. Regine Göttert © – www.regine-goettert.de – Psychotherapie/Healing/Coaching/Spiritualität.
Ich freue mich, wenn Sie meine Blogartikel an Ihre Freunde und Bekannten weitergeben:
Es gibt nichts Gutes, außer Du tust es!