Umgangssprachlich ist oft zu hören, ‚es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung‘. Und das ist genau die Frage:
Was machen wir, wenn die Stürme mit rauer Gewalt toben?
Mit freundlichem Wetter und angenehmen Lebenssituationen umzugehen, ist wohl kaum für jemanden ein Problem. Aber wie verhalten wir uns, wenn etwas ganz anders als erwartet läuft? Wenn sich Dinge überraschend und gravierend ändern oder wir einfach nur auf Stolpersteine und Widerstand beim alltäglichen Handeln stoßen?
Ob wir unsere Umstände als günstig bewerten, hängt natürlich von der eigenen Einschätzung ab – von den persönlichen Vorstellungen und Erwartungen. Wer freut sich hierzulande darüber, immer genügend trinken und schmackhaft essen zu können? Nach Naturkatastrophen oder in Kriegsgebieten sieht das schon ganz anders aus. Doch unabhängig davon gibt es subjektive oder objektive Unannehmlichkeiten. Die Psychologen sprechen lieber von Aufgaben oder Herausforderungen anstatt von Problemen. Das klingt konstruktiver und weist bereits auf die Lösung hin, die immer vorhanden ist.
Bei manchen Menschen scheint sich eine Herausforderung an die andere anzuschließen. Nach einem berufsbedingten Umzug in eine andere Stadt, was mit viel Abschied nehmen und komplettem Umlernen verbunden ist, folgt Stress im Job mit Schwierigkeiten im Kollegenkreis, dann eine Sportverletzung mit gesundheitlichen Einschränkungen, Laufen an Krücken und es schmerzt hier, da und dort, neben dem Wohnhaus wird plötzlich eine Großbaustelle eröffnet mit viel Dreck und ohrenbetäubendem Lärm, der Sohn hat einen Motorradunfall, muss operiert werden und liegt wochenlang im Krankenhause, die Freundin hat Liebeskummer und wechselt zwischen enttäuscht und zickig sein, der Partner plant beruflich aufzusteigen und will ein Jahr ins Ausland.
Wenn Sie mit Herausforderungen und Schwierigkeiten konfrontiert sind, brauchen Sie etwas, an das Sie glauben. Sie brauchen etwas, wovon Sie unerschütterlich überzeugt sind. Sie brauchen das Gefühl, sich auf etwas oder jemanden verlassen zu können. Sie müssen auf etwas vertrauen, um weiter aktiv sein zu können, sich entspannen zu können und von der Wirksamkeit Ihres Handelns überzeugt zu bleiben. Sonst rutschen Sie in die Opferhaltung, geben die Fäden aus der Hand, machen sich selbst klein und ohnmächtig oder verschwenden viel Energie mit Lamentieren, Klagen und Sorgen. Damit wird nur verzögert, Kraft für Lösungen einzusetzen.
Glauben können Sie an Gott, die Natur, göttliche Kräfte, an sich selbst, das Gute im Leben, die förderliche Absicht, die – jetzt noch nicht sichtbar – hinter jedem Ereignis in Ihrem Leben steckt; an die Güte des Schicksals, an einen roten Faden im Leben, der alle Ihre Erfahrungen sinnvoll miteinander verbindet; an die Liebe, den Humor, die Blumen, die Weisheit Ihrer inneren Stimme, Ihre Selbstheilungskräfte, Ihre Intuition, Ihr Herz und, und, und …
Woran glauben Sie?
Was gibt Ihnen im Orkan oder in dunklen Nächten besonderen Mut?
Worauf verlassen Sie sich, wenn es darauf ankommt, stark zu sein, nicht aufzugeben oder loszulassen?
Worauf vertrauen Sie?
Hallo liebe Regine,
genau das ist es meiner Meinung nach, die eigene Sicht auf die Dinge, die einem passieren. Sehe ich nur, dass mir jetzt schon wieder etwas Übles passiert ist oder habe ich die Überzeugung, dass ich auch aus dieser Situation einen Weg herausfinde. Es sind eben wieder mal die eigenen Glaubenssätze, die da im Wege stehen können. Ich habe eben das Glück, dass ich das „einfach“ so sehe: Aufgeben gilt nicht, es gibt immer eine Lösung. Oder, wie mal ein kluger Mensch zu mir sagte: Aus der Bahn geworfen zu werden ist auch eine Chance, neue Wege zu gehen.
Ich vertraue auf mich und darauf, dass mir das Universum schon die richtige Lösung schicken wird. Ich muss sie nur sehen (wollen).
Liebe Grüße
Jutta