Wie können Sie im Gespräch mit anderen Brücken bauen? Meiner Erfahrung nach hilft dabei eine offene Grundhaltung. Mit der Einstellung: „Du bist okay, ich bin okay“ haben Sie eine Basis, die Ihnen ermöglicht, den anderen zu verstehen, auch wenn er Sie mit Anliegen konfrontiert, die Ihnen nicht so gut gefallen.
Gestern war ich mit dem Fahrrad unterwegs und habe den Radweg auf der falschen Straßenseite benutzt. Als mir ein anderer Radfahrer entgegenkam, bin ich auf den Bürgersteig ausgewichen. All dies passierte unter der aufmerksamen Beobachtung von 2 Polizistinnen, die ich wegen ihrer Neonwesten, die jetzt von so vielen getragen werden, nicht direkt erkannt habe. Ich wurde angehalten und musste mir eine Strafpredigt anhören. Gegen die Fahrtrichtung fahren und dann noch auf dem Gehweg, das ist nicht erlaubt. Mein erster Gedanke war: „Deeskalation“. So gab ich der Dame in allen Punkten recht. Ich hatte mich nicht an die Regeln gehalten. Und das hat natürlich Konsequenzen. Im Verlauf unseres Gespräches entspannte sich die Polizistin mehr und mehr. Sie legte ihre autoritäre Strenge ab und wurde zu der sympathischen jungen Frau, die sie in Wirklichkeit ist, unabhängig von ihrer Rolle, die sie als Vertreterin von Recht und Ordnung übernommen hatte. Wir „einigten“ uns auf das Zahlen von 10,- Euro per Überweisung und damit ist die Sache nun für mich erledigt. Ich ging aus der Situation mit einem guten Gefühl und freute mich über das warme Lächeln, mit dem sich die Polizistin verabschiedet hatte.
Warum erzähle ich Ihnen das? Wovon hängt der Erfolg eines Gespräch ab?
Kommunikation gelingt, wenn es einen der Beteiligten gibt, der die Verantwortung dafür übernimmt, dass die Informationsübertragung gelingt. Im Wort Verantwortung ist das Wort Antworten ja bereits enthalten, womit natürlich nicht irgendeine Reaktion gemeint ist, sondern eine bewusste, situationsangemessene, reife, sinnvolle Antwort.
Jeder Mensch ist eine andere Welt. Wenn es Ihnen gelingt, die Welt Ihres Gegenübers zu erfassen, können Sie darauf eingehen. In einer neuen Gesprächssituation mit Unbekannten haben Sie nicht viel Zeit, herauszufinden, welches Universum Ihr Gegenüber bewohnt. Alles geht blitzschnell. Sie haben Bruchteile von Sekunden, um sich in die Lage und Ihr Gegenüber einzufühlen, durch seine Augen zu sehen und in seinen Schuhen zu stehen. Das klappt nur mit einer guten Intuition. Um sich an alle die interessanten Erkenntnisse und Ratschläge der Gesprächsführung zu erinnern, fehlt in so einem Moment effektiv die Zeit.
Und so schließt sich der Kreis wieder. Je mehr Sie sich spüren und von sich erkannt haben, desto besser können Sie andere wahrnehmen, auf sie eingehen und angemessen antworten. Ich weiß z.B. von mir, dass für mich „Autoritäten“ eine Herausforderung sind, die mich in den inneren Konflikt bringen, mir nichts vorschreiben lassen zu wollen, aber auch keinen Ärger haben zu wollen.
Wer Frieden will, sollte Brücken bauen. Und mit der Bereitschaft, die Verantwortung für die Kommunikation zu übernehmen, haben Sie gute Chancen, dass die Kommunikation gelingt und Sie gute Lösungen finden.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen erfüllten Tag mit erfolgreichen Gesprächen
Ihre Regine Göttert
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Diesen Text schrieb Dipl. Psych. Regine Göttert © – www.regine-goettert.de – Psychotherapie/Healing/Coaching/Spiritualität.
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